24-Stunden-Wanderung durch den Vorderen Odenwald
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„75 – 24 – 4“ – unter diesem Motto stand die erste 24 Stunden Wanderung, die der OWK mit seinen Ortsgruppen Heubach, Groß-Umstadt, Dieburg und Otzberg am vergangenen Wochenende durchführte.
75 steht für die Streckenlänge (am Ende waren es 77,5 km), 24 für die Zeit, also 24 Stunden und die 4 symbolisiert die vier veranstaltenden Ortsgruppen. Die 75 steht aber auch für die Anzahl der Teilnehmer an dieser Tour. Als weitere Zahl kann man hier noch 1500 nennen. Dabei handelt es sich um die Höhenmeter, die in den 24 Stunden überwunden werden.
Im Februar habe ich die erste Ankündigung für die Veranstaltung im Anzeigenblatt Gersprenztal gelesen und mich dann kurzerhand zur Anmeldung entschlossen. Mal an einer 24-Wanderung teilzunehmen, geistert schon seit ein paar Jahren durch meinen Kopf.
Im Vorfeld wurden die angemeldeten Teilnehmer regelmäßig durch einen Newsletter von den beiden Hauptorganisatoren der Veranstaltung, Michael Pohl & Martin Prasch, mit Informationen und wissenswertem zur Strecke und zum 24-Stunden-Wandern informiert.
Am Freitag, 22.04. um 18:00 Uhr ging es dann für die 75 Teilnehmer und die Tourguides des OWK am Marktplatz in Groß-Umstadt los. Die Abendetappe ging in Richtung Windräder und dann über Raibach zur Wendelinuskapelle. Hier hatten wir auf einen schönen Sonnenuntergang gehofft – die aufziehenden Wolken waren aber dagegen. Da es ab hier in die Dunkelheit hineinging, wurden an der Wendelinuskapelle die Stirnlampen aufgezogen. Und weiter ging es über Klein-Umstadt in den Dieburger Forst, vorbei an der längsten Bank der Welt (die ist aus einem Stück Holz gefertigt und wirklich imposant) in Richtung Campus Dieburg. Nach einer kleinen Runde durch das nächtliche Dieburg hieß es gegen 00:30 Uhr dann die Energievorräte wieder auffüllen. Im Restaurant Split wartete ein Pasta Buffet auf uns.
Nach einer etwas einstündigen Pause ging es dann über Klein-Zimmern weiter durch die Felder zwischen Reinheimer Teich und Habitzheim nach Lengfeld. Der Gesang einer Nachtigall bei Klein-Zimmern war erhabend. In Lengfeld gab es gegen 04:00 Uhr dann einen Kaffee, der die Lebensgeister wieder geweckt oder belebt hat und gut tat. Leider hat sich hier der leichte Nieselregen auch in einen Dauerregen verwandelt, der uns nun fast die kommenden 12 Stunden begleiten sollte.
Weiter ging es in Richtung Zipfen und durch Wald und Feld in Richtung Bahndamm Wiebelsbach. Über den Radweg zur Haxenmühle wanderten wir nach Groß-Umstadt. Im Gruberhof wartete ein vorzügliches Frühstück auf uns. Nach dem Frühstück, der Regen wurde eher stärker als schwächer, ging es weiter durch die Weinberge in Richtung Heubacher Tal, Bahnhof Wiebelsbach und auf die Höhe nach Hering. Die Wald- und Wiesenwege waren mittlerweile aufgeweicht. Auf einen Abstecher zur Veste Otzberg haben wir aufgrund des Wetters verzichtet. Nach einer Suppe und Wurstbrötchen am Sportheim in Hering ging es dann durch den Wald zum Höchster Rondell und weiter oberhalb der Buntsandsteinbrüche nach Heubach. In der dortigen Wiesengrundhalle wartete ein Kuchenbuffet auf uns und wir konnten uns in der Halle aufwärmen. Mit dem Regen waren nämlich auch die Temperaturen stark gefallen. Waren es beim Abmarsch am Freitagabend noch fast 20 Grad gewesen, zeigt das Thermometer nun nur noch rund 5 Grad an.
Nach dem Abmarsch zur letzten Etappe in Richtung Groß-Umstadt Marktplatz hat der Regen doch dann tatsächlich aufgehört. Nach einem Besuch bei den Hexen (die übrigens freundlich waren) am Hexenhäuschen ging es dann über das Rödelshäuschen wieder inab nach Groß-Umstadt. 24 Stunden nach dem Abmarsch kamen wir dann (auf rund 50 Wanderer dezimiert) wieder am Ausgangspunkt der Tour an. Im Ziel gab es dann für jeden eine Teilnehmerurkunde und ein Glas „Finisher“-Sekt oder ein Bier. Schließlich war der 23. April !
Es war ein wundervolles Erlebnis, trotz des miserablen Wetters. Den Organisatoren des OWK kann ich nur ein hohes Lob aussprechen. Ich hatte eigentlich erwartet bzw. befürchtet, dass mich in der Nacht ein ziemlicher Durchhänger aufgrund von Müdigkeit befällt – aber der ist ausgeblieben.
Durch die ständige Bewegung ist der Körper gar nicht in den Ruhemodus gekommen. Das Wandertempo war sportlich – immerhin sind wir auf eine durchschnittliche Wandergeschwindigkeit von knapp 4,5 km / Stunde gekommen. Also keine Tour für Anfänger, aber ich denke, jeder der Spaß am Wandern hat und über eine gute Ausdauer / Kondition verfügt, kann so eine Tour schaffen. Meine persönliche Meinung ist, dass ein Marathon im Laufschritt durch eine Stadt anstrengender ist und den Körper mehr abfordert und vor allem auch eine längere Regenerationsphase einfordert.
Ich habe den Donnerstag und den Freitag vor der Wanderung frei genommen, so dass ich ausgeruht und auch ausgeschlafen an den Start gehen konnte. Die Nacht nach der Tour habe ich dann 13 Stunden geschlafen und den Sonntag ruhig angehen lassen. Am Montag fühlte sich der Körper dann schon wieder recht gut an.
Bericht von Michael Kurmies