Megamarsch Stuttgart – Auf einem 100 km Rundweg einmal um die Stadt

Meine Vorliebe für lange Wanderstrecken ist ja inzwischen bekannt. So habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, bei der Premiere des 100-km-Megamarsches in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs dabei zu sein.

Die Ausschreibung hat dabei schon deutlich gemacht, dass die Strecke herausfordernd wird. Stuttgart liegt bekanntermaßen nicht im Flachland. Und so hat auch der Rundkurs neben der reinen Länge von 100 km auch noch eine Höhendifferenz von knapp 1600 Meter im Auf- und Abstieg zu bieten.

Start war am Samstag 14.09. ab 16.00 Uhr bei schönstem Spätsommer-Wetter im Neckar-Park, gleich neben dem VfB Stadion in Bad Cannstatt. Bis die rund 1400 Teilnehmer auf der Strecke waren, dauerte es eine knappe Stunde. Und das Wetter meinte es diesmal durchgängig gut mit den Teilnehmern. Es war ein traumhafter Abend, eine klare Vollmondnacht, ein Tagesanbruch mit leichtem Nebel und dann erneut ein sonniger, angenehm warmer Tag.

Die Strecke führte am Neckar entlang und durch die Weinberge. Es ging durch Stadtteile von Stuttgart wie Untertürkheim, Sillenbuch und Degerloch sowie Orte wie Korntal-Münchingen, Kornwestheim und Remseck.

Wie immer bei einer Megamarsch Veranstaltung gibt es unterwegs vier Verpflegungsstellen, also etwa alle 20 km. Dazu kommen noch zwei sog. Power Stationen: Eine von Krombacher Bier (hier gibt es die verschiedenen alkoholfreien Biere der Brauerei im Ausschank) und eine Station von YFood (eine Trinkmahlzeit auf Basis laktosefreier Milch). Die letztere habe ich links liegen gelassen, da ich mit diesem Produkt keine Erfahrungen habe – und keine Lust habe, diese in einer Belastungsphase für den Körper zu bekommen. Ein alkoholfreies Weizenbier nach rund 25 km Strecke war aber sehr gut :-).

Faszinierend war auf der Tour bspw. der Fernsehturm am Abend (ich war dort gegen halb neun, als eben die Dunkelheit einsetzte) oder der Tagesanbruch über den Feldern bei Kornwestheim. Das Wandern in den anbrechenden Tag hinein gehört eh zu den Highlights jeder Langstreckenwanderung, die durch die Nacht hindurch führt.

Wie schon geschrieben, hatte die Strecke einige Höhenmeter im Programm. Der größte Teil davon wurde auf der ersten Hälfte absolviert, als es südlich um Stuttgart herum ging. Die Passage von Korntal über Kornwestheim, Remseck und Fellbach war dann eher flach, bevor es nach 85 km noch einmal zur Sache ging – rund 300 Höhenmeter wollten hier noch einmal erklommen werden.

Die letzten fünf Kilometer waren dann identisch zu den ersten fünf Kilometer vom Vortag – nur halt in die andere Richtung. Rund 21 ½ Stunden nach dem Start habe ich dann glücklich das Ziel im Neckar Park Stuttgart erreicht. Meine Frau hat mich hier dann wieder in Empfang genommen.

Nach einer ausgiebigen Dusche, einem leckeren Essen in einer Stuttgarter Pizzeria und zwei Bier sind dann zwischen halb acht und acht am Abend die Augen zugefallen. Ein rund 12-stündiger Schlaf wirkt dann sehr erholsam. Am folgenden Montag ging es dann nach dem Frühstück wieder heimwärts in den Odenwald.

Von den knapp 1400 gestarteten Teilnehmern haben es übrigens fast 500 bis ins Ziel geschafft. Ein guter Schnitt.

Bericht von Michael Kurmies

Herzlichen Glückwunsch!